Was ist neu

Frühstück bei Tina

osh

Mitglied
Beitritt
19.08.2013
Beiträge
40
Zuletzt bearbeitet:

Frühstück bei Tina

Das mit Tina und mir hatte ja am 23. Mai vor der Wursttheke bei Edeka angefangen.
Mein Wunsch nach 250 Gramm gemischtem Hackfleisch war gerade in Bearbeitung, als schräg hinter mir eine Frauenstimme sagte: »Nur Rind wär’ da aber gesünder.«
Natürlich hatte ich mich umgedreht.
Natürlich hatte sie mich ein bisschen keck und reichlich charmant angelächelt.
Natürlich hatte ich gefragt: »Ach?«

Doch der Schein trügt an dieser Stelle. Es ergab sich daraus kein erschöpfendes Gespräch, keine ernährungswissenschaftliche Debatte, ja nicht einmal das, was man einen harmlosen Flirt hätte nennen können. Zum Einen lag das daran, dass auf ihre Antwort (»Ja«) von mir nichts geistreiches mehr folgte, zum Anderen war zum Zeitpunkt meiner Suche nach weiteren Worten schon die Frage von hinter der Theke erschollen, ob’s denn sonst noch etwas sein dürfte. Zwei Frauen, die fast zeitgleich mit mir sprachen, da fühlte ich mich dann doch ein wenig überfordert. So hatte ich schnell die Tüte mit dem Hack gegriffen und war in Richtung Milchprodukte abgebogen.

Dort angekommen haderte ich natürlich dann schon ein wenig mit dem Schicksal, dass die Chance mit der kecken Blonden nun wohl vertan war. Frauen mochten keine wortlosen Hackfleischgrabscher und Milchproduktabbieger, da machte ich mir keine Illusionen.

Wie es die Vorsehung jedoch wollte, bückte ich mich gerade bei den Haferflocken, um eine Packung der preisgünstigeren Sorte aus dem untersten Fach des Haferflockenverkaufregals zu pflücken, da sprach Tina zum zweiten Mal zu mir. Zum zweiten Mal stand sie dabei hinter mir und zum zweiten Mal zeigte sie sich um mein kulinarisches Wohlergehen in höchstem Maß besorgt: »Du, das passt jetzt aber nicht so gut zum Hackfleisch.«

Heute könnte ich gar nicht mehr so genau erzählen, wie es dann dazu kam, dass wir uns für den nächsten Abend verabredeten. Irgendwie führte eins, was sie sagte, zum anderen, was sie sagte, und dann stand die Verabredung für acht Uhr und ich ging recht beschwingt zu meinem Fahrrad und fuhr nach Hause.

Sie kam dann am nächsten Abend pünktlich in ihrem roten Kleinwagen angefahren und holte mich ins Kino ab. Karten hatte sie für uns schon fix und fertig reserviert, wir mussten sie nur noch an der Info-Theke abholen. Das fand ich raffiniert und wirklich super, denn so mussten wir nicht ewig an einer der Schlangen vor den Kassen anstehen. Das sagte ich ihr dann auch so, worauf sie mit den Worten, sie sei eben eine richtig Schlaue, ein wenig kokettierte. Popcorn mochte sie und sie fand es auch gar nicht so schlimm, dass ich ihr statt einer Cola light die zuckerhaltige Version zum Kinosessel brachte. »Macht ja nix«, sagte sie, »der Film fängt erst in fünf Minuten an, holst mir halt noch mal eine Neue.« Und das tat ich dann natürlich auch.
Sie hatte einen Horrorfilm gewählt und mich beschleicht noch heute der leise Verdacht, dass da ein Plan dahintersteckte. Jedenfalls, irgendwann erschrak sie sehr von irgendwas im Film und irgendwie versteckte sie dann ihr Gesicht in meinem kobaltblauen Hemd und irgendeiner von uns Beiden - ich glaube, es war sie - fing dann mit dem Küssen an und so war dann der Horrorfilm nicht mehr so richtig interessant.

Kurz vor dem Ende - ich meine hier den Horrorfilm - sah sie mich dann wieder so keck und charmant von der Seite an und fragte:
»Sag mal, wo schläfst du eigentlich heute nacht?«
»Also, bis jetzt hatte ich ja den Plan, zuhause.«
»Und wie ist jetzt dein Plan?«
»Ich weiss nicht. Vielleicht fällt mir ja irgend eine Alternative ein.«
Auch ich guckte an dieser Stelle recht keck und nach besten Kräften auch charmant.
»Okay, du darfst bei mir schlafen. Aber wir schlafen nicht miteinander. Zusammen in einem Bett ist okay. Bisschen knutschen und so ist auch okay. Aber kein richtiger Sex.«
Da sie das irgendwie eher ein bisschen nüchtern und geschäftsmäßig rüberbrachte, beschränkte ich mich auch auf ein »Okay« und fühlte mich irgendwie ein wenig überrumpelt.

Am nächsten Morgen wachte ich davon auf, dass Tina aus der Küche rief: »Schatz, willst du lieber Müsli oder Marmeladenbrötchen?« Das gefiel mir irgendwie. Das klang erwachsen und reif. Das hatte den Geschmack von einer festen Beziehung. Ich fühlte mich in diesem Moment so männlich, wie schon länger nicht mehr.
»Marmeladenbrötchen und 'nen Kaffee, das wär’ perfekt.«
»Das ist aber gar nix für die Gesundheit, Schatz.«
»Ach?«
Und so gab es Müsli und einen grünen Tee und das war beides auch richtig lecker und überhaupt war das mein bestes Frühstück seit vielen Jahren.

Am nächsten Tag gingen wir in den Zoo und am darauf folgenden in ein Museum für irgendwas, das altertümlich war, ich war da nicht so interessiert.
Dann gab es zwei Tage Pause, denn sie hatte einiges zu tun und wollte sich auch mal wieder mit ihren Freundinnen treffen.
»Das muss klar sein, bei uns, von Anfang an. Wegen uns werd’ ich meine Freundinnen nicht vernachlässigen, auf keinen Fall«, hatte sie schon im Zoo verkündet, daher wusste ich ja, woran ich war.

Nach den zwei Tagen Pause stand sie dann am Abend des dritten vor meiner Tür und hatte einen mit abstrakten Blumen verzierten Karton dabei.
»Hol mal die anderen aus dem Auto«, sagte sie und es zeigte sich, dass sie gewillt war, zukünftig öfters einmal eine Nacht bei mir zu verbringen.
»Ich schlepp da nicht jedes Mal mein Zeug hü und hott, das kannst du mir glauben«, sagte sie, während sie meinen Kleiderschrank befüllte. Als ich dann später in der Nacht im Badezimmer stand und mein Blick auf unsere zwei Zahnbürsten fiel, die sich da so zärtlich und harmonisch in meinem Zahnputzbecher aneinander schmiegten, da wurde mir schon richtig warm ums Herz.
Am nächsten Morgen ging ich gleich kurz vor sieben zum Aldi, um Müsli und grünen Tee zu kaufen.

Bis zu diesem Punkt ist sicherlich unschwer zu erkennen, wie gut das alles passte und wie glücklich uns das machte. Es drängt sich an dieser Stelle fast schon die Frage auf, ob irgendwann der Gedanke nach Kindern und Hochzeit im Raum gestanden hatte. Ein paar mal angeschnitten worden war es wohl, aber noch nicht so greifbar und konkret. Und bald darauf war es dann zu spät.

Es war so nebenbei gesagt. Für Tina nicht mehr als eine Randnotiz.
»Die Fische müssen dann auch mal weg.«
Erst war ich mir sicher, ich hatte mich verhört. Ich äußerte meine dahingehende Vermutung mit dem bereits bekannten charmanten Lächeln meinerseits. Unbeeindruckt fuhr sie damit fort, das Sofa an seine neue Position zu schieben.
»Verhört? Nein, wieso? Das ist doch blöde, Fische als Haustiere. Die kommen weg.«
Ich erklärte daraufhin ausführlich die Besonderheiten der Gattung Labidochromis caeruleus und wies explizit darauf hin, dass es sich um sogenannte Maulbrüter handelte. Die Eltern würden, ganz gemäß dem Namen, die Eier zum Ausbrüten mit sich im Maul herumtragen und sogar nach dem Schlüpfen würden die jungen Nachkömmlinge bei jedem Anzeichen von Gefahr ins Maul der Mutter flüchten. Ich argumentierte mit dem ausgeprägten Sozialverhalten und beeindruckte mich selbst mit einer feurigen Rede zur entspannenden und psychologisch stabilisierenden Wirkung eines Aquariums im Wohnraum. Ferner hob ich noch hervor, dass es sich bei meiner Unterwasserlandschaft um eine exakte Nachbildung eines bestimmten Abschnittes der Westküste des afrikanischen Malawisees zwischen Charo und Chizi Point handelte und dass die Gattung Labidochromis in diesem See endemisch war, was so viel bedeutete, als dass sie nur dort in freier Wildbahn anzutreffen war.
Nachdem ich knappe zwanzig Minuten gesprochen hatte, streichelte sie mir kurz über den Kopf und sagte: »Schatz, es tut mir leid. Wir haben leider keinen Platz für so was.«

Und dann war irgendwie eins zum anderen gekommen.

Türen hatten geknallt, Tränen waren geflossen und dann war sie weg, mit ihren drei Pappschachteln mit Blumen drauf und ihrem roten Frauenauto, mit ihrem kecken Blick und ihrem charmanten Lächeln.

Für eine ganze Weile wusste ich nicht recht, ob es mir nun schlechter ging, oder besser. In jedem Fall esse ich seitdem Marmeladenbrötchen im Dutzend und trinke literweise Milchkaffee. Und meine Labidochromis caeruleus haben vor zwei Tagen ihren Nachwuchs aufgefressen.

So was kann schon mal passieren, hab ich gelesen.

 

Da ich beim letzten Mal Prügel kassiert habe, gibt es ab sofort die Infos nur versteckt.

Bitte nur anklicken, wenn Du, wie ich selbst auch, neugierig auf Hintergrundinfos bist, wie viele Worte die Kurzgeschichte umfasst, wie lange ich daran geschrieben und korrigiert habe, etc.

Kurzinfos:
1315 Worte, ca. 8120 Anschläge
Aufwand erste Version: ca. 60 Minuten
Aufwand Korrekturen, Änderungen: erstes Korrekturlesen (nur Rechtschreibung): 20 Minuten, zweites Korrekturlesen mit teilweise Umformulierungen, Ergänzungen, Streichungen, etc.: 90 Minuten
Entstehung: Trägt autobiografische Züge aus vergangenen Zeiten ;) Ein wenig überspitzt dargestellt natürlich.

Gespoilerte Grüße
Oli

 
Zuletzt bearbeitet:

Weißt du denn nicht, dass Spoiler zum sofortigen Drunterglotzen verlocken?
Wenn du willst, dass was von allen gelesen wird, dann spoilerst du es!
Aber ich sag jetzt nichts dazu. :D

Deine Geschichte ist nett. Sie ist vom Inhalt her angenehm selbstironisch. Ich mag sie gern. Klar, sie ist kein tiefgründiges Werk, aber was solls, Unterhaltsames braucht der Mensch auch.
Ich fragte mich schon, als ich so ein bisschen über der Hälfte war, wann sich denn der hilflose Protagonist wohl dieser weiblichen Invasion erwehren wird, dass es dann ausgerechnet so eine Art Spezial-Goldfisch sein würde, das gefiel mir. Und erst recht die Pointe, dass die ihre maulgebrüteten Jungen vertilgen.

Tipps hab ich keine, außer einer größeren Sache und ein paar Kleinigkeiten. Das liegt einfach daran, dass ich zwar den Eindruck habe, man könnte es noch optimieren, aber ich wüsste nicht genau, wo oder wie. Bei Humorgeschichten tu ich mich immer schwer. Ich hab da selbst am Anfang rumgestümpert, aber irgendwann mutlos aufgegeben.
Die beiden Hauptfiguren noch mit ein wenig mehr Leben (=Details) versehen, szenischer schreiben, das klingt ja immer nach einem guten Rat, aber ich weiß es hier wirklich nicht.
Was ich aber auch noch mache, das ist, an ein paar Stellen nach der Rechtschreibung gucken und nach Stellen, die ich sehr hübsch finde.

Aber erst kommen die Stellen, wo ich geholpert bin.
Und das ist die furchtbar häufige Verwendung des Plusquamperfekts. Ich weiß nicht, was Schreibratgeber dazu sagen, aber ich glaube, die mögen das auch nicht. Ich hab mir das abgeguckt bei den Großen, du weißt schon, Leute, die richtig veröffentlichen. :) Da wird das Plusquamperfekt in einem, maximal zwei Anfangssätzen eines Absatzes mal verwendet, um den Inhalt zeitlich einzuordnen, dann aber wechselt man trotzdem ins Präteritum (die Erzählzeit) zurück, auch wenn das Geschehen zeitlich noch in der Vergangenheit liegt. Und der Leser macht das auch mit. Der hat da gar kein Problem mit. Grund ist, dass die vielen "hatte gesehen" / "war geschwommen"-Konstruktionen einfach furchtbar aufgebläht klingen.

Du erzählst ja weiter hinten fast nur im Präteritum, ich hatte auch den Eindruck, dass du die PQP-Sache durchaus kennst, hier aber am Anfang mit den Zeiten spielst, um ein bisschen was Unmittelbares reinzubringen. Das trifft vor allem für den ersten Absatz zu, dem ich ich ja auch was abgewinnen kann mit seinen "hattes". Und Regeln sind dazu da, dass man sich auch mal darüber hinwegsetzt.
Du könntest aber trotzdem mal überlegen, ob du nicht wenigstens den ersten Satz ins Präteritum setzt oder den zweiten Satz. Ich finde es geht beides.

Das mit Tina und mir hatte ja am 23. Mai vor der Wursttheke bei Edeka angefangen.
Ich hatte gerade meinen Wunsch nach 250 Gramm gemischtem Hackfleisch geäussert, als schräg hinter mir eine Frauenstimme sagte: »Nur Rind wär’ da aber gesünder.«

Also entweder so:
Das mit Tina und mir begann ja am 23. Mai vor der Wursttheke bei Edeka.
Ich hatte gerade meinen Wunsch nach 250 Gramm gemischtem Hackfleisch geäussert, als schräg hinter mir eine Frauenstimme sagte: »Nur Rind wär’ da aber gesünder.«

Oder so:
Das mit Tina und mir hatte ja am 23. Mai vor der Wursttheke bei Edeka angefangen.
Ich fragte gerade nach 250 Gramm gemischtem Hackfleisch, als schräg hinter mir eine Frauenstimme sagte: »Nur Rind wär’ da aber gesünder.«

Ich persönlich mag Version 2 lieber.

Prinzipiell rate ich dir auch noch zu überlegen, dass du solche Formulierungen wie "hatte den Wunsch geäußert" gut überlegst, die klingen einfach sehr umständlich. (Auch wenn ich jetzt wieder Material abgeb für zugfahrende ohrenklopfende Lichtgestalten, du Schlingel). Ich hab früher auch immer gedacht, dadurch käm was Ironisches rein. Aber es ist nicht so, die Leser rümpfen nur die Nase, weil es so beamtendeutsch klingt.

Natürlich hatte ich mich umgedreht.
Natürlich hatte sie mich ein bisschen keck und reichlich charmant angelächelt.
Natürlich hatte ich gefragt: »Ach?«
Das mochte ich. Trotz oder weil es die vielen "hattes" hat, es verknüpft sich so schön mit dem wiederholten "natürlich".

Es hatte sich kein erschöpfendes Gespräch, keine ernährungswissenschaftliche Debatte, ja nicht einmal das, was man einen harmlosen Flirt hätte nennen können, daraus ergeben. Zum Einen hatte das daran gelegen, dass auf ihre Antwort (»Ja«) von mir nichts geistreiches mehr gefolgt war, zum Anderen war zum Zeitpunkt meiner Suche nach weiteren Worten schon die Frage von hinter der Theke erschollen, ob’s denn sonst noch etwas sein dürfte.
Zwei Frauen, die fast zeitgleich mit mir sprachen, da hatte ich mich dann doch ein wenig überfordert gefühlt. So hatte ich schnell die Tüte mit dem Hack gegriffen und war in Richtung Milchprodukte abgebogen.
Aber hier, echt, du brauchst kein einziges von diesen "hatte" und "war". Du bist doch jetzt in der Geschichte drin, in der erzählten Zeit, es ist kein Rückblick, sondern das, was sich im Moment abspielt. Wieso dann die Umständlichkeit? Und hier gibt es für mich auch keinen spielerischen Nutzen mehr.
Also kein Gesetz, keine feste Regel zur Verwendung des PQP, dass man es nicht sollte/dürfte, aber es trotzdem sehr kritisch mustern auf seine Wirkung hin, wenn man es benutzt. Und vielleicht mal so einen Absatz ganz bewusst umschreiben und dir selbst laut vorlesen. Glaub es mir, jede Stelle, an der du in der Leseflüssigkeit hakst, an der stimmt in aller Regel was von den Formulierungen her nicht. Die sollte man dann auch vereinfachen.
Und auch hier könntest du eventuell auch wieder deine Formulierungen entzerren. Vielleicht wolltest du ja gerade die etwas umständlicher klingenden Formulierungen, um den Protagonisten auch umständlich und verpeilt wirken zu lassen. Aber das kann man ja auch anders. Ich merke es einfach mal an.
Ich find es übrigens total irre, ich hab ein richtiges deja vu, wenn ich das lese, ich hab glaub ich genauso geschrieben in einer meiner Humorgeschichten, Fliege und andere haben mich dann auf einen anderen Weg gebracht. Gut, aber sorry, das ist jetzt nur eine Erinnerung.

Dort angekommen hatte ich natürlich dann schon ein wenig mit dem Schicksal gehadert, dass die Chance mit der kecken Blonden nun wohl vertan war.
Da brauchts das hatte auch nicht.

Frauen mochten keine wortlosen Hackfleischgrabscher und Milchproduktabbieger, da machte ich mir keine Illusionen.
:D

Heute könnte ich gar nicht mehr so genau erzählen, wie es dann dazu kam, dass wir uns für den nächsten Abend verabredeten. Irgendwie führte eins, was sie sagte, zum anderen, was sie sagte KOMMA und dann stand die Verabredung für acht Uhr und ich ging recht beschwingt zu meinem Fahrrad und fuhr nach hause.
Ein hübscher Absatz.
aber: nach Hause oder nachhause

Da sie das irgendwie eher ein bisschen nüchtern und geschäftsmässig rüberbrachte, beschränkte ich mich auch auf ein »Okay« und fühlte mich irgendwie ein wenig überrumpelt.
geschäftsmäßig / ist dein altes Ding: nach langem Vokal nie ss! Himmel, ich krieg kalte Füsse.

Dass du in zwei Absätzen irgendwie ziemlich ein wenig irgendwie viele irgendwies benutzt, das weißt du aber schon irgendwie. Oder?

Und so gab es Müsli und einen grünen Tee und das war Beides auch richtig lecker und überhaupt war das mein bestes Frühstück seit vielen Jahren.
beides

Am nächsten Tag gingen wir in den Zoo und am darauf folgenden in ein Museum für irgendwas, das altertümlich war, ich war da nicht so interessiert.
Arme Sau. Was der alles auf sich nimmt. Und das "irgendwie" klingt hier gut.

»Das muss klar sein, bei uns, von Anfang an. Wegen uns werd’ ich meine Freundinnen nicht vernachlässigen, auf keinen Fall« hatte sie schon im Zoo verkündet, daher wusste ich ja, woran ich war.
Hihi. Ich seh ihn richtig vor mir.

Nach den zwei Tagen Pause stand sie dann am Abend des Dritten vor meiner Tür und hatte einen Karton mit abstrakten Blumen drauf dabei.
des dritten. Das ist hier keine Substantivierung, sondern dritte beziehtsich noch auf Tag im Satz zuvor.
Aber drauf dabei, das meinst du nicht ernst. Gell?


»Ich schlepp da nicht jedes mal mein Zeug hü und hott, das kannst du mir glauben« sagte sie KOMMA während sie meinen Kleiderschrank befüllte.
jedes Mal

Am nächsten Morgen ging ich gleich kurz vor sieben zum Aldi Komma um Müsli und grünen Tee zu kaufen.

Bis zu diesem Punkt ist sicherlich unschwer zu erkennen, wie gut das Alles passte und wie glücklich uns das machte.
alles

Es drängt sich fast schon die Frage auf, ob irgendwann die Frage nach Kindern und Hochzeit sich ergab.
Hier: drängte / das doppelte sich holpert fuchtbar.
Den Satz solltest du eh bissel überarbeiten. Der nimmt wieder an den Drechselmeisterschaften teil.

Ich äusserte meine dahingehende Vermutung mit dem bereits bekannten charmanten Lächeln meinerseits.
äußerte /du weißt schon, Füsse)

Die Eltern würden, ganz gemäss dem Namen, die Eier zum Ausbrüten mit sich im Maul herumtragen und sogar nach dem Schlüpfen würden die jungen Nachkömmlinge bei jedem Anzeichen von Gefahr ins Maul der Mutter flüchten.
gemäß (dito)

Ich argumentierte mit dem ausgeprägten Sozialverhalten und beeindruckte mich selbst mit einer feurigen Rede zur entspannenden und psychologisch stabilisierenden Wirkung eines Aquariums im Wohnraum.
:)

des afrikanischen Malawisees zwischen Charo und Chizi Point handelte und das die Gattung Labidochromis in diesem See endemisch war,
dass

Und dann war irgendwie eins zum anderen gekommen.
Dein Lieblingswort?

Türen hatten geknallt, Tränen waren geflossen und dann war sie weg, mit ihren drei Pappschachteln mit Blumen drauf und ihrem roten Frauenauto, mit ihrem kecken Blick und ihrem charmanten Lächeln.
Hübsch.Da gefällt mir auch das Blumen drauf.

So und jetzt Job.
Ich wünsch dir was, viele Grüße von Novak

 

Hallo Novak

ein so umfangreiches Kommentar morgens um sieben Uhr? Ist das die berüchtigte senile Bettflucht? ;)

Ich danke Dir herzlich für die Zeit, die Du Dir genommen hast und die umfangreiche Arbeit, die Du Dir gemacht hast. Ich werde mich auch gleich daran machen, den einen oder anderen Vorschlag umzusetzen. Korrekturen hinsichtlich Rechtschreibung werden in diesem Zug natürlich auch gleich mit erledigt.

Deinen Hinweis bezüglich Spoiler habe ich vernommen und verstanden. Bei der nächsten KG von mir wird dann ein 1064-bit-ultra-crypto-Geheimschlüssel Verwendung finden. Den knackt dann inklusive mir niemand mehr und somit wird es für immer ein Geheimnis bleiben, ob und was da stand, im Spoiler.

Plusquamperfekt, ja, ich gebe Dir gerne recht. Es war ein kräftiges Biegen und Verkrampfen, bis ich dort war, wo es jetzt steht. War ich doch tatsächlich der festen Überzeugung, es gäbe da keine legalen Ausnahmen. Ich sah mich bei dahingehenden Patzern schon geteert und gefedert aus dem Haus gejagt.
Aber ich denke, Du hast recht. Ich kann mich auch an kein Buch erinnern, dass jemals solche umständlichen Konstrukte auf mich losgelassen hätte. Wäre ich selbst und schneller drauf gekommen, hätte ich mir letzte Nacht so einige Knoten im Hirn erspart. Nun denn.
In jedem Fall nimmt mir das einen Stein vom Herzen. Denn ich schreibe nun einmal doch sehr nach (Sprach-)Gefühl und geh meistens erst hinterher mit dem Regelwerk noch einmal drüber. Und in diesem Fall hatte ich zu Beginn den PQP-Knoten gar nicht drin, der kam erst später aus oben genannten Befürchtungen dazu. Also, zukünftig wieder mehr nach Gefühl und weniger strikt. Da freue ich mich schon drauf.

Ich find es übrigens total irre, ich hab ein richtiges deja vu
Ah, Du kennst Tina also auch? :D

Dass du in zwei Absätzen irgendwie ziemlich ein wenig irgendwie viele irgendwies benutzt, das weißt du aber schon irgendwie. Oder?
Irgendwie war mir das voll bewusst. ;) Der Erzähler ist halt irgendwie ein bissl wischi-waschi, der spricht irgendwie fast immer so. :D


Aber drauf dabei, das meinst du nicht ernst. Gell?
Ja, ich bin selbst gestolpert. Und ja, weil mir auf die Schnelle irgendwie nix besseres eingefallen war, hatte ich es drin gelassen. Und ja, ich schäme mich.

Es drängt sich fast schon die Frage auf, ob irgendwann die Frage nach Kindern und Hochzeit sich ergab.
Hier: drängte / das doppelte sich holpert fuchtbar.
Den Satz solltest du eh bissel überarbeiten. Der nimmt wieder an den Drechselmeisterschaften teil.
Also das Präsens war Absicht. Ich meinte damit, dass sich dem Leser eigentlich an genau dieser Stelle ja die Frage aufdrängen müsste, so nach gesundem Menschenverstand. Wo es doch bis hierhin irgendwie so gut lief zwischen Tina und ... ihm ...

ss und ß ... Okay, das geht dann unter Stilmittel durch, oder? :D Immerhin sollte so sichergestellt sein, dass meine Texte sofort als meine Werke identifizierbar bleiben.

Nochmal vielen herzlichen Dank für Deine Hilfe und Unterstützung. Selbstverständlich habe ich das Lob in Deinem Kommentar nicht überlesen, sondern mit stolz geschwellter Brust zur Kenntnis genommen.

Geschwollene Grüße
Oli

 

[highlight]Geheime Info![/highlight]
Nur für den Autor bestimmt!

Füllwörter: 150 = Katastrophe!!!!!!!!!!!!! (Den Rekord hält „so“ mit 19x, gefolgt von „dann“ mit 18x)
Phrasen: 7 =Katastrophe!!
Anglizismen: 12 = Katastrophe!!!!

Bitte die Anzahl der Ausrufezeichen beachten … und das Ganze zwar zu Herzen, aber nicht zu ernst nehmen. ;)

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey osh,

das hat mir Spaß gemacht, ich mochte die kleine Kommen und Gehen Episode. Aber, nein warte - großes ABER, es gibt ja immer die reale Temperatur und neuerdings auch die gefühlte Temperatur im Wetterbericht. Also, Asterix hat die realen Zahlen und ich fühle diese Zahlen um ein Vielfaches. Mach dat wech! Lese mal laut, fahr mal wieder Zug :D! Und da wirst Du dann auch hören, wie dieses irgendwie, irgendwas, irgendwo so gar nicht zu den sprachlichen Eigenheiten deines Prots beitragen will, sondern nur die Nerven deines Lesers attackiert. Laut lesen hilft. Laut lesen, nachdem der Text eine Woche in der Schublade geruht hat, noch mehr. Nehme in deine Angaben noch den Punkt auf, Text hat x Wochen, y Monate in der Schublade gelegen ;).

Natürlich hatte ich mich umgedreht.
Natürlich hatte sie mich ein bisschen keck und reichlich charmant angelächelt.
Natürlich hatte ich gefragt: »Ach?«

Ich empfehle keine Zeilenumbrüche, schreib das hintereinanderweg, das gehört doch alles zum selben Atematemzug.

Zwei Frauen, die fast zeitgleich mit mir sprachen, da fühlte ich mich dann doch ein wenig überfordert. So hatte ich schnell die Tüte mit dem Hack gegriffen und war in Richtung Milchprodukte abgebogen.
... Frauen mochten keine wortlosen Hackfleischgrabscher und Milchproduktabbieger, da machte ich mir keine Illusionen.

:)

... da sprach Tina zum zweiten Mal zu mir. Zum zweiten Mal stand sie dabei hinter mir und zum zweiten Mal zeigte sie sich um mein kulinarisches Wohlergehen in höchstem Maß besorgt: ...

Hier machst Du das schon ...

Irgendwie führte eins, was sie sagte, zum anderen, was sie sagte, und dann stand die Verabredung für acht Uhr ...

Japp - so machen wir Frauen das. Sehr hübsch eingefangen. Und witzig.

Popcorn mochte sie und sie fand es auch gar nicht so schlimm, dass ich ihr statt einer Cola light die zuckerhaltige Version zum Kinosessel brachte. »Macht ja nix«, sagte sie, »der Film fängt erst in fünf Minuten an, holst mir halt noch mal eine Neue.« Und das tat ich dann natürlich auch.

Ohhh - wie nett von ihm. Doch, ich mag den.

»Okay, du darfst bei mir schlafen. Aber wir schlafen nicht miteinander. Zusammen in einem Bett ist okay. Bisschen knutschen und so ist auch okay. Aber kein richtiger Sex.«

Super.

... beschränkte ich mich auch auf ein »Okay« und fühlte mich irgendwie ein wenig überrumpelt.

Hehe

»Schatz, willst du lieber Müsli oder Marmeladenbrötchen?« Das gefiel mir irgendwie. Das klang erwachsen und reif. Das hatte den Geschmack von einer festen Beziehung. Ich fühlte mich in diesem Moment so männlich, wie schon länger nicht mehr.

Das auch. Und so weiter und so fort. Diese kleinen hübschen Beobachtungen, ich mag das ja gern, so Zeug, wenn man es den auch auf den Punkt bringt und das gelingt Dir, finde ich, sehr gut.
Und noch einen Daumen hoch für den Fischvortrag, wo man auch als Leser so ein bisschen wegnickt, aber da darfst Du kein Wort von streichen, dass ist so liebevoll, überzeugend und langweilig. Also auch wieder nicht, weil das mit dem Brüten im Maul ist ja auch schon was Besonderes und so. Und am Ende, wenn sie weg ist und die Fische auch nicht halten, was man im Katalog verspricht, also, das ist schon eine feine Pointe finde ich. Da will man ihm doch gleich den Brötchenservice vorbeischicken. Und Marmelade!

Gern gelesen, Fliege

 

Lieber Asterix, liebe Fliege

Ich danke euch ganz herzlich fürs Lesen und für eure Kommentare.

Auch wenn sicherlich wieder ein paar schlimme Dinge unabsichtlich in den Text gerutscht sind, so hat doch so manches darin Methode.
Die vielen irgendwie und irgendwas zum Beispiel, die sind ganz bewusst platziert. Und wenn Du, liebe Fliege, schreibst, dass es die Nerven des Lesers attackiert, dann find ich das überhaupt nicht schlimm. Um genau zu sein, war dies sogar ein Stück weit meine Intention. ;) Ich fürchtete, der Leser könnte zu viel Sympathie und Empathie für den Protagonisten in seiner Rolle "als Opfer" aufbringen. Es war mir wichtig, das wischi-waschi-weichei-Denken des Erzählers deutlich in den Fokus zu rücken.
Bei der Szene im Kino treibe ich das natürlich bewusst ins Extreme. Vier verschiedene "irgend"-Wörter in einem Satz unterzubringen war gar nicht so einfach. ;) Meine Intention war hier, deutlich aufzuzeigen: Der stolpert völlig unbedarft der Tina hinterher ins Kino und hat von nichts einen Plan. Wie das dann kommt, dass er nach dem Kinobesuch eine Freundin hat, das kann er sich auch nicht erklären, weil das nämlich für ihn Alles so ganz "irgend"(wie) passiert ist.
Wenn ihr andere Vorschläge habt, wie man so eine Wirkung rüberbringen kann, bin ich super gespannt und neugierig. Ich bin ja hier, um zu lernen.

@Fliege

Atematemzug
Ist das ein schnöder Vertipper, oder eine raffinierte subtile Wortschöpfung, die sich mir nur noch nicht erschlossen hat? :D

Und für Dein Lob und das "Gern gelesen" natürlich noch mal ein extra großes Dankeschön, hat mich sehr gefreut. :)

Erfreute Grüße
Oli

 
Zuletzt bearbeitet:

Salü osh

Sauber geschrieben, eine Geschichte zum Geniessen.
Ja ja, die Einkaufsläden, das sind die realen Partnership GmbHs für lau.

Karten hatte sie für uns schon fix und fertig reserviert, wir mussten sie nur noch an der Info-Theke abholen.
Was muss man denn für Karten sonst noch tun, als sie zu reservieren? :D
fix und fertig würde ich weglassen.

Subtil, wie sie ihn um den FInger wickelt, ab "holst mir halt noch eine neue" wusste ich wie der Hase laufen wird, dachte ich zumindest, irgendwie ... :D

»Das ist aber gar nix für die Gesundheit, Schatz[Punkt]«
»Ach?«
Subtil gesetzter "running gag", gefällt mir!

Und so gab es Müsli und einen grünen Tee und das war beides auch richtig lecker und überhaupt war das mein bestes Frühstück seit vielen Jahren.
Ich glaube, sie hätte ihm auch Mistkäfer im Pferdeapfelschlafrock servieren können, der würde in dem Moment alles lecker finden, hrhr. :D

»Hol mal die anderen aus dem Auto«[KOMMA] sagte sie ...
Hat glaube ich noch mehr Stellen im Text.

»Nein, wieso? Das ist doch blöde, Fische als Haustiere. Die kommen weg.«
Das hört sich an, als würde er antworten, Besser:
»Nein? Aber das ist doch blöde, Fische als Haustiere. Die kommen weg.«

Für eine ganze Weile wusste ich nicht recht, ob es mir nun schlechter ging, oder besser. In jedem Fall esse ich seitdem Marmeladenbrötchen im Dutzend und trinke literweise Milchkaffee. Und meine Labidochromis caeruleus haben vor zwei Tagen ihren Nachwuchs aufgefressen.
:lol:

Auch wenn mir die Protagonisten bekannt sind, die Ausstattung an jeder Ecke zu finden, die frische Erzählweise (die interessante PQP-Diskussion mal ausgeblendet) macht's aus, der Weg war das Ziel und ich habe mich gut amüsiert.
Danke für diese kleine, feine Schmunzelgeschichte.

Gruss dot

Nachtrag: Diese Textstatistikinfo-in-Spoiler-Sache, was soll die eigentlich bewirken? Das würde mich mal interessieren. Ist mir in meiner bescheidenen Literaturwelt auch noch nie in dieser Form begegnet, ausser vielleicht als Vorgabe.

 

Hallo dotslash

Vielen Dank für das vollmundige Lob. Das freut mich natürlich, dass Dich meine Geschichte gut unterhalten konnte.

Was muss man denn für Karten sonst noch tun, als sie zu reservieren? :D
fix und fertig würde ich weglassen.
Ich sehe, Du unterschätzt Tina noch deutlich. Reihe 38, Mitte, Doppelsitz. Im Voraus bezahlt per Kreditkarte. Hinterlegt an der Info-Theke.

Hat glaube ich noch mehr Stellen im Text.
Ich hoffe, ich habe Alle erwischt.

Das hört sich an, als würde er antworten, Besser:
»Nein? Aber das ist doch blöde, Fische als Haustiere. Die kommen weg.«
Ich habe da noch ein bisschen herum gebastelt. Besser so?

Nachtrag:Textstatistikinfo-in-Spoiler-Sache
Fragen, mein junger Padawan, lieber ungestellt bleiben sollten, es gibt. :D

Imperialistische Grüße,
Oli

 

Hallo osh!

Mir gefällt diese Geschichte auch sehr gut, noch besser als "Die Begegnung". Die schwächelte ja so ein bisschen am Schluss, aber hier finde ich den Text durchgehend sehr unterhaltsam, und am Ende setzen die Fische, die ihre Brut vertilgen, noch mal einen kleinen Höhepunkt. :)

Ich finde den Erzähler richtig sympathisch. Man kann das gut nachvollziehen, wieso er sich auf die Beziehung einlässt - der ist wohl nicht so ein Typ, der selbst gerne entscheidet und organisiert. Der findet das erst mal ganz angenehm, so ein bisschen bevormundet zu werden und nicht zu allem eine eigene Meinung haben zu müssen, das ist ja auch manchmal anstrengend. Aber bei den Fischen, da hört der Spaß auf! Da ist die rote Linie überschritten! :lol:

Aber gleichzeitig, das fand ich bemerkenswert, war mir die Tina auch nicht komplett unsympathisch. Und das, obwohl die ein paar Eigenheiten hat, die mir im richtigen Leben ziemlich gegen den Strich gehen. Diese Masche: willst du das oder das?, wenn eigentlich die Entscheidung schon feststeht, zum Beispiel. Weil es ja schließlich "das Beste" für alle ist. :dozey:
Aber der Erzähler betrachtet die mit so viel Wärme und vielleicht sogar noch so ein bisschen wehmütig, da wurde ich gar nicht sauer auf die. Man lacht über die Schwächen von beiden Figuren, aber gewinnt sie gleichzeitig auch ein bisschen lieb.

Es gibt so viele humoristische Geschichten, die relativ ähnlich aufgebaut sind, aber aus denen so eine Geisteshaltung spricht "Beziehungen sind Krieg, und Männer und Frauen stehen immer auf verschiedenen Seiten". Das ist hier gar nicht so, obwohl die Beziehung scheitert. Fand ich sehr schön.

Details:

Frauen mochten keine wortlosen Hackfleischgrabscher und Milchproduktabbieger, da machte ich mir keine Illusionen.
Der Satz ist ja ziemlich beliebt - das war auch meine Lieblingsstelle.

Wie es die Vorsehung jedoch wollte, bückte ich mich gerade bei den Haferflocken, um eine Packung der preisgünstigeren Sorte aus dem untersten Fach des Haferflockenverkaufregals zu pflücken
Nur "Haferflockenregal" würde mir vom Klang her besser gefallen.

Irgendwie führte eins, was sie sagte, zum anderen, was sie sagte, und dann stand die Verabredung für acht Uhr und ich ging recht beschwingt zu meinem Fahrrad und fuhr nach Hause.
Hehehe. Das ist mir beim ersten Mal lesen gar nicht aufgefallen, finde ich aber sehr hübsch.

Jedenfalls, irgendwann erschrak sie sehr von irgendwas im Film und irgendwie versteckte sie dann ihr Gesicht in meinem kobaltblauen Hemd und irgendeiner von uns Beiden
bin mir gerade nicht 100% sicher, aber 90%, dass das klein geschrieben werden muss.

»Verhört? Nein, wieso? Das ist doch blöde, Fische als Haustiere. Die kommen weg.«
Ich fand es ohne das "verhört?" schon klar, wer spricht, und es wirkt irgendwie ... na ja, wie halt extra zum Verständnis des Lesers reingeschrieben. Die Version vorher klang natürlicher. Aber wenn es hilft, Verwirrung zu vermeiden, finde ich es auch nicht schlimm.
Ich hätte das wahrscheinlich mit "Nein wieso?", fragte sie, "Das ist doch blöde, ..." gelöst, aber das wäre eine ziemliche Abweichung vom sonstigen Stil, weil du solche Sätze, wo eine Inquit-Formel in die Mitte der wörtlichen Rede gesetzt ist, sonst nirgendwo im Text hast.

Grüße von Perdita

 

Hallo Perdita,

es freut mich, dass Dir die Geschichte gut gefallen hat. Deine Sympathie für den Erzähler und seine Flamme nehme ich dankend als großes Lob entgegen. Es scheint mir gelungen, den Figuren genug Leben einzuhauchen, dass für Dich beim Lesen Emotionen entstanden sind. Da schwillt doch sofort Brust und Kamm. ;)
Vielen herzlichen Dank für Dein Kommentar.

Ich fand es ohne das "verhört?" schon klar, wer spricht, und es wirkt irgendwie ... na ja, wie halt extra zum Verständnis des Lesers reingeschrieben. Die Version vorher klang natürlicher. Aber wenn es hilft, Verwirrung zu vermeiden, finde ich es auch nicht schlimm.
So ging es mir nun am Ende auch. Einerseits mochte ich das authentischere, kurze und knappe "Nix da, die Fische kommen weg" besser, andererseits konnte ich gut nachvollziehen, dass man stolpert und nicht sofort versteht, wer da spricht.
Ich dachte mir dann: im Zweifelsfall gegen die Stolperfalle.

Ich hätte das wahrscheinlich mit "Nein wieso?", fragte sie, "Das ist doch blöde, ..." gelöst, aber das wäre eine ziemliche Abweichung vom sonstigen Stil, weil du solche Sätze, wo eine Inquit-Formel in die Mitte der wörtlichen Rede gesetzt ist, sonst nirgendwo im Text hast.
Ja, es wäre tatsächlich der erste und einzige Fall. Wobei ich das nicht dramatisch fände. Mich stört an dieser Lösung mehr, dass ein wenig Geschwindigkeit verloren geht. Tina holt nämlich nicht einmal kurz Luft während sie sagt »Nein, wieso? Das ist doch blöde, Fische als Haustiere. Die kommen weg.« (Hier jetzt wieder in Urform, um es zu verdeutlichen)
Mir ging es im ganzen Abschnitt darum, zu zeigen: Er quasselt und quasselt und argumentiert und diskutiert und labert - und sie sagt einfach nur: "Nö." Punkt.
Um diesen Effekt bestmöglich rüberzubringen, wollte ich Alles, was Tinas Reaktionen anging, so kurz und knapp wie möglich halten.

Am Ende ist es wahrscheinlich ein reine Frage des persönlichen Geschmackes. Ich lasse es jetzt mal so stehen, wie es ist.

Nochmals vielen herzlichen Dank für Dein Kommentar.

Ich gehe jetzt Marmeladenbrötchen essen und Kaffee trinken ...

Revolutionäre Grüße,
Oli

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo osh!

Den (so) statistisch aufbereiteten Katastrophenbericht hast du ja bereits erhalten.
Nun, zur Geschichte kann ich (dann) sagen: Die gefällt mir (dann) trotzdem (so) vorzüglich, so dass ich (dann) doch noch (so) ein paar Zeilen zu schreiben möchte.

Die Geschichte ist nicht nur amüsant, sondern sogar recht spannend. Ich fragte mich die ganze Zeit, wie der Prot aus der Nummer wieder rauskommt. An so eine Venusfalle zu geraten, ist anfangs ganz lustig, da kann man noch lachen wie hier:
»Macht ja nix«, sagte sie, »der Film fängt erst in fünf Minuten an, holst mir halt noch mal eine Neue.«
Aber irgendwann geht’s ans Eingemachte, das Aquarium oder die Modelleisenbahn oder die Minibrauerei nebst Destille im Gästezimmer sollen postwendend entsorgt werden. Zum Trost gibt’s eine Runde Kuscheln und Blümchentapete.

Wer spätestens da nicht den Bogen kriegt, wird gefressen. Deinem Prot ist das nicht passiert, dafür musste er mit ansehen, wie die Maulbrüter ihre Jungen fressen; eine Warnung fürs nächste Mal und zusammen mit der Marmeladenbrötchen-Kur ein passender Abschluss der Geschichte.

Ja, doch, ich kann sagen, so ungefähr, so in etwa, dann doch recht gern gelesen, irgendwie.

Lieben Gruß

Asterix

Nachtrag:

Die Stelle, wo sie ihn in die Marmeladenbrötchenfalle lockt, find ich ganz stark!
»Schatz, willst du lieber Müsli oder Marmeladenbrötchen?«

 

Hallo Asterix

Ich weiss nicht so recht warum, aber ich habe irgendwie das Gefühl, Dein Kommentar hat eine unterschwellige Botschaft für mich. Welche könnte das sein?

gern gelesen
Ah. Jetzt hab ich sie gefunden. :D

Aber irgendwann geht’s ans Eingemachte, das Aquarium oder die Modelleisenbahn oder die Minibrauerei nebst Destille im Gästezimmer sollen postwendend entsorgt werden. Zum Trost gibt’s eine Runde Kuscheln und Blümchentapete.
Ja, so sind eben die Fraue Ich bin verheiratet. Keine Ahnung, wovon Du sprichst.

Die Stelle, wo sie ihn in die Marmeladenbrötchenfalle lockt, find ich ganz stark!
»Schatz, willst du lieber Müsli oder Marmeladenbrötchen?«
Er hatte seine drei Sekunden der gefühlten Männlichkeit. Mehr konnte er nun wirklich nicht ernsthaft erwarten.

Vielen herzlichen Dank für Dein Kommentar und so. :)

Ungestrichene Grüße,
Oli

 

Hallo osh,

ich glaube, das ist die erste Humor-Geschichte, bei der die Kommentare in die gleiche Rubrik gehören. :D

Mir hat sie gut gefallen, von vorne bis hinten. Dran auszusetzen hab ich ehrlich gesagt nichts, hab mich köstlich amüsiert - besonders der Schluss ist dir sehr gut gelungen.

Wollte ich dir mal sagen. :)

Maulbrütende Grüße,
PSS

 

Hallo osh!

Es wurde ja schon eine Menge gesagt, deswegen mach ich's mal kurz. Deine Geschichte finde ich ausgesprochen angenehm zu lesen. Locker, leicht, nicht belastend - eindeutig Jerveys Obstgarten! :D
Ich sag dir mal eben, was mir beim Lesen aufgefallen ist:

Frauen mochten keine wortlosen Hackfleischgrabscher und Milchproduktabbieger, da machte ich mir keine Illusionen.
Wurde ja schon lobend hervorgehoben. Fand ich klasse.

Popcorn mochte sie und sie fand es auch gar nicht so schlimm, dass ich ihr statt einer Cola light die zuckerhaltige Version zum Kinosessel brachte. »Macht ja nix«, sagte sie, »der Film fängt erst in fünf Minuten an, holst mir halt noch mal eine Neue.«
:D:D:D

Nachdem ich knappe zwanzig Minuten gesprochen hatte, streichelte sie mir kurz über den Kopf und sagte: »Schatz, es tut mir leid. Wir haben leider keinen Platz für so was.«
Ich liebe diese Frau! :D

Als ich dann später in der Nacht im Badezimmer stand und mein Blick auf unsere zwei Zahnbürsten fiel, die sich da so zärtlich und harmonisch in meinem Zahnputzbecher aneinander schmiegten, da wurde mir schon richtig warm ums Herz.
Hahahahaha :D

So viel zum Lob. Jetzt das Andere:
1. Ich mag ja irgendwie auch immer irgendwelche Füllwörter gern, aber das mit dem irgend-ist mir auch zu viel. Da wurde ja schon einiges zu gesagt und du meintest ja auch das ist Absicht und Intention, aber ich finde, das ist gar nicht nötig. Man merkt auch so sehr deutlich, dass er 'ne Flasche ist :)

2. Dieser Wort 'keck', das du so gerne verwendest ... Furchtbar! Furchtbar! Da kräuseln sich mir die Fußnägel. Da krieg ich ihn nicht mehr hoch!

Ansonsten ganz toll! Bitte schreib noch recht viel!

Herzliche Grüße

Sturm

Ps.: Ich gucke ja immer gerne, was die Anderen, die gerade online sind so machen und die Meisten lesen deine Geschichte. Echt der Hammer :D

 

Eigentlich ...

... wollte ich ja nur ganz kurz - wirklich nur ganz kurz - hier mal wieder heimlich vorbeigucken. Denn eigentlich habe ich mir ja bis Ende November ein KG.de -Sperre selbst auferlegt. Beim derzeitigen Arbeitspensum in der Firma eine leider notwendige Selbstschutzmassnahme.

Um so mehr freut es mich da natürlich, zwei ganz frische Kommentare vorzufinden.

@Purersternenstaub
Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren.

Dran auszusetzen hab ich ehrlich gesagt nichts, hab mich köstlich amüsiert - besonders der Schluss ist dir sehr gut gelungen.
Danke schön, das freut mich natürlich. :)
Wollte ich dir mal sagen.
Hab es auch in geschriebener Form gern entgegen genommen.
Maulbrütende Grüße,
Ouh! Warst Du schon beim Arzt ...? ;)

@Sturm
Auch Dir herzlichen Dank fürs Lesen und Kommentieren.

Deine Geschichte finde ich ausgesprochen angenehm zu lesen. Locker, leicht, nicht belastend
Das "ausgesprochen angenehm" hab ich mir eben mal ganz spontan in Schriftgrösse 120 ausgedruckt und über den Monitor gehängt. Liest sich gut da. Danke.
eindeutig Jerveys Obstgarten!
Ich sage nur ein Wort: Laktoseintoleranz. Ich bin raus.
Ich liebe diese Frau! :D
Masochist? Milchspeisenfetischist? Interessante Kombination. Könnte man mal eine Kurzgeschichte drüber schreiben ...
So viel zum Lob.
Danke schön. Hat mich natürlich sehr gefreut. :)
Jetzt das Andere:
Wie, das Andere? Welches Andere? Es gibt was Anderes? Ach ja, stimmt, jetzt seh ich es auf dem Ausdruck, ganz unten, in Schriftgrösse 8 ...
und du meintest ja auch das ist Absicht und Intention, aber ich finde, das ist gar nicht nötig
Vermutlich ein klassischer Fall von "Töte deine Lieblinge." Ich sehe es mittlerweile ein, dass es dieses Stilmittel nicht unbedingt braucht. Vielleicht schreibe ich es nochmal ein bisschen um, sobald ich Zeit dafür finde.
'keck' - Furchtbar! Furchtbar!
Ich fand das Wort recht passend zum angestrebten sarkastisch-ironischen Unterton. Ist wie Vieles im Leben wohl Geschmackssache.
Ansonsten ganz toll! Bitte schreib noch recht viel!
8 Blätter Din A4 quer, davon 3 Reihen, Schriftgrösse 900. Sieht super aus. Sowohl über dem Monitor, als auch über dem Bett. Im Wohnzimmer sowieso. In der Küche musste ich auf 6x2 Reihen in Schriftgrösse 580 runtergehen. Zumindest temporär, bis ich eine Lösung für den zu großen Küchenschrank gefunden habe.

Nochmals herzlichen Dank an euch Beide für die ermutigenden Worte.

Großgeschriebene Grüße
osh

 

Hallo osh,
großartige Geschichte, finde ich. Sehr komisch! Ja ja, die Füllsel... aber auf die wurde schon dezent hingewiesen, meine ich mich zu erinnern.

Ich hätte einen anderen Kritikpunkt: Warum nimmst du das ungeheure Tempo der Geschichte raus? Es verlangsamt sich hier:

Am nächsten Tag gingen wir in den Zoo und am darauf folgenden in ein Museum für irgendwas, das altertümlich war, ich war da nicht so interessiert.
Dann gab es zwei Tage Pause, denn sie hatte einiges zu tun und wollte sich auch mal wieder mit ihren Freundinnen treffen.
»Das muss klar sein, bei uns, von Anfang an. Wegen uns werd’ ich meine Freundinnen nicht vernachlässigen, auf keinen Fall«, hatte sie schon im Zoo verkündet, daher wusste ich ja, woran ich war.

Warum jetzt der nächste Tag und dann der übernächste? Die zwei Tage Pause fände ich sehr komisch, wenn bis dahin kaum ein Tag vergangen wäre.

Danach wieder sehr schön, finde ich. Bis hier:

Bis zu diesem Punkt ist sicherlich unschwer zu erkennen, wie gut das alles passte und wie glücklich uns das machte. Es drängt sich an dieser Stelle fast schon die Frage auf, ob irgendwann der Gedanke nach Kindern und Hochzeit im Raum gestanden hatte. Ein paar mal angeschnitten worden war es wohl, aber noch nicht so greifbar und konkret. Und bald darauf war es dann zu spät.

Mit dem Absatz kann ich mich gar nicht anfreunden. Das ist so reflexiv auf einmal. So reflexiv ist der Prot doch die ganze Zeit nicht. Er stolpert so hindurch. Der Leser denkt sich doch bereits genau das: Morgen gibts Hochzeit, dann sind die Kinder da. Entweder würde ich da eine konkrete Szene draus bauen oder es streichen, glaube ich.

Der Schluss mit den Fischen wieder stark!

Sehr gerne gelesen!
Grüße,
Jim

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom